Jung und Alt in Völkerball verknallt
Völkerball ist das wohl älteste und bekannteste Spiel überhaupt. Es gibt kaum jemand, der noch nicht mit dem Völkerballsport in Berührung gekommen ist. Völkerball wird in allen Bereichen als Freizeitspiel praktiziert. Als Abschluss zur Gymnastik- und Turnstunde ist es ebenso beliebt wie bei vielen Freizeitturnieren in den Turnvereinen.
Über Hobbyrunden bis zu Meisterschaften hat sich das Völkerballspiel zu einem Spiel für Frauen und Mädchen entwickelt. Die endgültige Anerkennung als offizielles Turn- und Wettkampfspiel im DTB erfuhr das Völkerballspiel 1987 beim Deutschen Turnfest in Berlin.
Durch neue abgewandelte Spielformen (Kleinfeld und Beach) hat das Völkerballspiel sich verändert und zeigt, Völkerball liegt bei Jung und Alt voll im Trend. Eine gemeinsame, im DTB gültige Spielregel rundet die Entwicklung im Völkerball ab.
Völkerball ist eine Mannschaftssportart, die Reaktion, Schnelligkeit, Ausdauer, Gewandtheit, Spielwitz und Wurfgenauigkeit erfordert. Es obliegt den Übungsleitern, diese Eigenschaften gesondert zu trainieren. Hierbei sollten alle Möglichkeiten, die die Halle anbietet, genutzt werden.
Erklärung zur Spielregel Völkerball
Entscheidungshilfen und Auslegungskriterien für Völkerballschiedsrichter
Grundregel von 1987 und Änderungen bis 2022
Diese Erklärungen zur Spielregel Völkerball wurden am 16. / 17. März 2001 in der Turnschule des Westfälischen Turnerbundes mit den Fachschaften der Landesverbände Niedersachsen, Saarland und Westfalen erarbeitet. Sie sollen allen Schiedsrichtern und interessierten Freunden des Völkerballspiels als Entscheidungshilfen dienen.
Vorbemerkung: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der männlichen und weiblichen Form verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten für beide Geschlechter.
Die Spielregeln ab Januar 2023 mit Auslegungskriterien finden weiter unten auf der Seite im Bereich "Downloads & Dokumente".
Freizeit oder Wettkampf: Völkerball macht Spaß
Die Spielidee: Zwei Mannschaften mit je sieben Spieler/innen stehen sich in einem Spielfeld gegenüber. Weiterhin gehört zu jeder Mannschaft ein/e Grundlinienspieler/in, der/die sich hinter der Grundlinie des gegnerischen Feldes aufhält. Die Grundidee des Spieles ist es mit dem Ball eine/n Gegenspieler/in abzuwerfen. Das Spiel endet, wenn eine Mannschaft alle Spieler/innen der anderen Mannschaft abgeworfen hat.
Zu einer Mannschaft gehören:
12 Spieler/innen. (9 - Beach und Kleinfeld)
1 Grundlinienspieler/in
7 Feldspieler/innen (4 - Beach und Kleinfeld)
4 Auswechselspieler/innen
Bei Spielbeginn müssen mindestens 6 Spieler/innen auf dem Feld sein.
Das Spielfeld: Gespielt wird auf einem Spielfeld 18 x 9 Meter, (18 x 5 m), das durch eine Mittellinie geteilt ist. Für Schüler/innen bis 14 Jahren kann das Mannschaftsfeld auf jeweils 7 Meter gekürzt werden.
Das Spielfeld
Gespielt wird auf einem Spielfeld 18 x 9 Meter, (18 x 5 m - Beach und Kleinfeld), das durch eine Mittellinie geteilt ist. Für Schüler/innen bis 14 Jahren kann das Mannschaftsfeld auf jeweils 7 Meter gekürzt werden.
Der Spielball
Der Völkerball ist ein Hohlball mit einer weichen Hülle (gelber Velourlederball). Er hat einen Umfang von 62-68 cm und ein Gewicht von 320 – 380 Gramm (Schülerball: 280 – 300 Gramm und 62 – 68 cm Umfang). Für Kinder und Anfänger empfiehlt sich der Softball mit Elefantenhaut.
Spielfeldbegrenzungen
Die Grund- und Seitenlinien gehören zum Spielfeld, die Mittellinie zu beiden Mannschaftsfeldern gemeinsam. Das bedeutet, dass alle Spieler/innen, die sich in den Mannschaftsfeldern befinden, alle Linien betreten, jedoch nicht übertreten dürfen.
Die Schiedsrichter
An der Mittellinie stehen zu beiden Seiten der 1. und 2. Schiedsrichter. Der 1. Schiedsrichter leitet das Spiel. Er pfeift das Spiel ab wenn ein Treffer erfolgt und pfeift es anschließend wieder an. Der 2. Schiedsrichter unterstützt den 1.
Schiedsrichter in seinen Aufgaben. An beiden Grundlinien (auf der Seite des 2. Schiedsrichters) stehen die Linienrichter. Sie melden Linienfehler.
Das Spiel beginnt
Vor Spielbeginn erfolgt die Auslosung. Die Mannschaft, die die Auslosung gewinnt, erhält den Ball und darf das Spielfeld wählen. Das Spiel beginnt mit dem Anwurf des/der Grundlinienspielers/in über das gegnerische Mannschaftsfeld zur eigenen Mannschaft. Nach zweimaligem Ballwechsel (Grundlinie -Mannschaft, Mannschaft – Grundlinie) darf abgeworfen werden.
Abwurf und Spielverlauf
Abgeworfen ist ein/e Spieler/in, wenn der Ball nach dem Treffer den Boden berührt. Werden mehrere Spieler/innen getroffen, gilt nur der/die erstgetroffene Spieler/in als abgeworfen. Die Mannschaft, die eine/n Spieler/in durch einen Abwurf verloren hat, bekommt den Ball.
Ein Kopftreffer zählt nicht als Abwurf und die Mannschaft des/der geschädigten Spieler/in bekommt den Ball. Berührt der Ball vor dem/der Spieler/in den Boden, ist dies als „Erdball“ zu werten und zählt nicht als Treffer. Abgeworfene Spieler/innen begeben sich hinter die Grundlinie und nehmen von dort aus weiter am Spiel teil. Der/ die Grundlinienspieler/in muss spätestens ins Spielfeld wechseln, wenn nur noch zwei ihrer Mitspieler/innen im Feld verblieben sind. Das Spiel endet, wenn eine Mannschaft alle gegnerischen Spieler/innen abgeworfen hat.
Fangen
Beim Völkerball kommt es insbesondere auf Wurfgenauigkeit und Fangsicherheit an. In der Grundstellung zum Fangen ist der Oberkörper nach vorne gebeugt (einen Katzenbuckel machen). Die Ellenbogen sind eng am Körper angelegt. Die Hände mit eng angelegten Fingern, sind nach vorne gerichtet. Wird der Ball knapp über dem Boden geworfen kann „geschaufelt“ werden. Hierbei geht der/die Spieler/in in die Hocke und hält die Hände wie zwei Schaufeln über dem Boden, um so den Ball nach oben zu schaufeln.
Spielvarianten für Völkerball
Völkerball verkehrt: Das Spiel beginnt wie gewohnt. Sobald ein/e Spieler/in getroffen wurde verlässt diese das Spielfeld und löst den/die Grundlinienspieler/in ab. Der/die Grundlinienspieler/in läuft ins Feld und achtet darauf, dass alle Feldspieler Ihre Spielpositionen tauschen und so jede/r Spieler/in auch einmal in der Mittelposition spielen muss. Es empfiehlt sich, hierbei zwei Grundlinienspieler/innen einzusetzen, damit das Spiel beim Wechsel der Positionen nicht unterbrochen werden muss.
Völkerball mit Freiwerfen
Es wird ebenfalls nach den genannten Regeln gespielt. Jedoch haben die Spieler/innen, die bereits ihren Punkt verloren haben, die Möglichkeit sich über einen Treffer von der Grundlinie wieder frei zu werfen. Das bedeutet, sofern jemand getroffen wurde darf der/die Spieler/in, welche/r von der Grundlinie aus geworfen hat wieder in das Spielfeld wechseln. Die Wertung könnte in diesem Spiel lauten: welche Mannschaft hat die meisten Treffer erzielt oder welche Mannschaft schafft es tatsächlich, alle Spieler/innen des Gegners abzuwerfen.
Völkerballspiel auf Zeit
In der Regel wird dann 8 Minuten gespielt und die nicht abgetroffenen Spieler/innen werden gezählt. Diese Spielart kann sehr gut mit „Freiwerfen“ kombiniert werden.
Beachvölkerball
Seit einiger Zeit wird Völkerball auch als Beachspiel angeboten. Hierzu sind alle Sandplätze, unter dem Motto zurück zur Natur, geeignet.
Beachvölkerball wird im Beachvolleyballfeld gespielt. In diesem Fall besteht die Mannschaft jedoch nur aus 5 Spieler/innen. Die Grundregeln des Völkerballspiels bleiben erhalten, können jedoch abgewandelt werden.
Kleinfeldvölkerball
Beim Kleinfeldvölkerball wird das Völkerballfeld in der Breite verkleinert und ebenfalls nur mit 5 Spieler/innen gespielt.
Ansprechpartner*innen
Gabriele Evers
Völkerball