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RTB-Ehrenpräsidentin Cilly Knaust ist verstorben

Die am 1. November 1930 geborene Cilly Knaust ist nun mit 93 Jahren verstorben und hinterlässt in der rheinischen Turnfamilie eine große Lücke, die ihre ehren- und hauptamtlichen Weggefährten sehr betroffen macht.

Viele kannten die RTB-Ehrenpräsidentin und Ehrenvorsitzende der RTJ persönlich, denn an dem nach ihr benannten Turn-Pokal, dem Cilly-Knaust-Pokal im Gerätturnen oder an RTJ-Spielefestivals und anderen Verbandsterminen hat sie immer gerne teilgenommen. Schon 1976 übernahm sie als erste Frau im RTB kurzfristig die Aufgabe als RTB-Präsidentin, bevor sie von 1990 bis 1996 dem RTB vorstand und viele Initiativen umsetzte, um den RTB für neue Zielgruppen interessant zu machen und zu öffnen.


Was Cilly Knaust besonders auszeichnete, war ihre vielseitige Einsatzbereitschaft in Leitungsgremien bis zur Bundesebene. Sie war nicht nur ideenreich, sondern auch diskussionskräftig, sprachgewandt und gestaltungsfreudig, womit sie sich für Führungsaufgaben empfahl und diese erfolgreich umsetzte.


Dass ihre Gesundheit zuletzt ihren Bewegungsraum mehr und mehr einschränkte, war für sie und ihre Umgebung besonders schmerzlich. Ihre echte Freundlichkeit und optimistisches Wesen waren dennoch unerschütterlich und werden den rheinischen Turnerinnen und Turnern fehlen.


Die Diplom-Sportlehrerin an der Marienschule gehörte zu den Mitgründerinnen des Mädel-Turnvereins Krefeld 1956, denn ihr behagten die wahrgenommenen Trainingsmethoden nicht, die sie in ihrem Umfeld wahrnahm.

Waren zunächst nur die Schülerinnen der Marienschule die Mitglieder des MTV, dauerte es nicht lange, bis auch Jungs im Verein aufgenommen wurden. Darunter war auch ein gewisser Wolfgang Hambüchen, selbst ein ehrgeiziger und erfolgreicher MTV-Turner, dessen Sohn Fabian Hambüchen 2007 in Stuttgart Weltmeister am Reck wurde, bevor er 2016 in Rio an seinem Paradegerät Olympiasieger wurde. Zu ihrem Leidwesen waren ihre Bemühungen, Wolfgang Hambüchen im MTV halten zu können nicht erfolgreich, so dass die Familie Hambüchen nach Bergisch Gladbach umzog.


Viele Spitzensportler kamen unter Cilly Knaust´s Wirken aus den Reihen des MTV. Se selbst holte im Korbball und bei Mehrkämpfen unzählige Preise. Sie trainierte auch Sabine Blumtritt, Europas beste Turnerin bei der Weltmeisterschaft 1980.


Cilly Knaust bei der RTB-Mitgliederversammlung 2016 in Herkenrath; Foto: Richard Dohmen/RTB


Bis 1962 war sie im MTV zweite Vorsitzende und bis 1963 Jugendwartin, aber schon seit der Gründung Oberturnwartin. Beim damaligen Turngau Krefeld (heute Turnverband der Region Krefeld) war sie von 1953 bis 1971 als Jugendturnwartin und Frauenturnwartin im Einsatz, was für ihre turnerischen Schwerpunkte schon bezeichnend war.


Im Rheinischen Turnerbundes stieg sie von der Jugendwartin (1960 bis 1972) über die Vizepräsidentin (1972 bis 1990) zur Präsidentin auf.


1975 wurde sie in das Präsidium des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen gewählt und leitete dort von 1977 bis 1989 den Ausschuss Breiten- und Freizeitsport. Als sie 1989 ausschied, wurde sie zum Ehrenmitglied gewählt.

Im Rheinischen Turnerbund ernannte man sie zur Ehrenpräsidentin und zum Ehrenmitglied und zur Ehrenvorsitzenden der Rheinischen Turnerjugend.


Von 1978 bis 1982 war sie auch Mitglied im Ausschuss Breiten- und Freizeitsport des Deutschen Sportbundes (heute DOSB).


Cilly Knaust hat für ihren unermüdlichen Einsatz hohe Auszeichnungen erhalten. Die DTB-Ehrennadel in Bronze mit Urkunde, den DTB-Ehrenbrief mit silberner Ehrennadel, die Walter-Kolb-Plakette und die DTB-Ehrenurkunde mit Goldener Ehrennadel.

Hinzu kommen die NRW-Landessportplakette und das Bundesverdienstkreuz am Bande.


Wir werden ihr Andenken in Ehren halten und ihr Lebenswerk fortführen.

Präsidium des Rheinischen Turnerbundes

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