Mit der am 4. Februar 1941 geborenen Else Evertz verliert das deutsche Turnen im positiven Sinne des Wortes eine seiner engagiertesten Mitstreiterinnen. Ihr Tod am 20. Juli 2024 im Alter von 83 Jahren macht ihre haupt- und ehrenamtlichen Weggefährten sehr betroffen.
In Wuppertal geboren, fand sie 1969 ihre sportliche Heimat in Düsseldorf beim Garather Sportverein, dem sie zeitlebens treu geblieben ist. Schon drei Jahre später übernahm sie von 1972 bis 1988 ihre erste turnerische Funktion als Übungsleiterin für das Kinderturnen und die Frauengymnastik. Ganz pflichtbewusste Turnerin, die sie war, hat sie 1974 zunächst ihre Übungsleiterausbildung abgeschlossen, der im Jahr 1977 eine Ausbildung "Sport für Ältere" folgte.
Damit aber nicht genug, leitete sie von 1975 bis 1987 auch den Sport für Auszubildende bei der Firma Henkel und den Werkssport, was Else Evertz aber nicht daran hinderte parallel (von 1977 bis 2000) die sportliche Betreuung von Senioren ab 60 zu gestalten und von 1977 bis 1998 auch noch Tanzkurse für Paare zu geben.
Die Karriere als Funktionärin, neben den aktiven Aufgaben, startete Else Evertz 1982 als Hauptsportwartin für Turnen, Leichtathletik und Schwimmen beim Garather Sportverein und blieb dies auch bis 1988.
Dann trat sie 1981 auch als Beisitzerin in den Vorstand des Turngau Düsseldorf ein und wurde von 1984 bis 1994 stellvertretende Vorsitzende. Von 1994 bis 2006 übernahm sie den in Turnverband Düsseldorf umbenannten Turngau als Vorsitzende, dessen Ehrenvorsitzende sie im Anschluss wurde.
Ämter waren für Else Evertz nie so wichtig, Menschen und das Turnen schon, denn auch jenseits der gewählten Funktionen hat sie sich auf allen Ebenen des Turnens, vom Verein, über den Turnverband Düsseldorf, im Rheinischen Turnerbund (RTB) und dem Deutschen Turner-Bund (DTB) fachlich profund, zielstrebig und engagiert eingebracht.
Folgerichtig und im höchsten Maße verdient wurde Else Evertz - für sie völlig überraschend - am 6. November 2004 auf dem RTB-Verbandstag vom damaligen Vizepräsidenten des Deutschen Turnerbundes Heinz-Joachim Güllüg mit der Walter-Kolb-Plakette ausgezeichnet. Diese Plakette wird an Personen verliehen, die sich in Verbänden und Vereinen um das Turnen besonders verdient gemacht haben. Zuvor erhielt sie vom RTB die Ehrennadel.
2005 zeichnete sie auch die Stadt Düsseldorf für ihre ehrenamtliche und sportliche Tätigkeiten aus (Teller).
2008 wurde sie Trägerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande.
Zum Abschluss ihrer Turnkarriere wurde sie 2004 wie selbstverständlich noch Fachwartin für Indiaca im RTB. Den rheinischen Turner und Turnerinnen geht mit Else Evertz eine außergewöhnliche und humorvolle Persönlichkeit verloren. Unser tiefes Mitgefühl gilt ihrer Familie. Wir werden Else Evertz immer als wertvollen, herzlichen und dem Turnen verbundenen Menschen in bester Erinnerung behalten.